Holz lasieren

Lasuren sind klare oder farbige nicht-deckende Anstriche, die nach dem Auftragen tief in das Holz eindringen und es vor Feuchtigkeit und Schmutz schützen. Im Gegensatz zu farbigen Holzlacken, die eine glatte, glänzende oder matte Schicht auf der Holzoberfläche bilden und diese gleichmäßig abdecken, ist bei farbigen Lasuren die Maserung des Holzes nach wie vor sichtbar. Da die Lasur in das Holz eindringt, fühlt sich die Holzoberfläche natürlich an und die Holzstruktur lässt sich erspüren, wenn man über das Holz streicht.

Folgende Inhalte findest Du auf der Seite:

Das Wichtigste über Lasuren in Kürze

  • Lasuren sind nicht-deckende Anstriche, die Holz vor Feuchtigkeit und Schmutz schützen.
  • Nach dem Lasieren ist die Holzmaserung nach wie vor sichtbar. Die Holzoberfläche behält ihre natürliche Haptik.
  • Man unterscheidet zwischen Dünn-, Mittel- und Dickschichtlasuren. Verwende Dünnschichtlasuren, wenn sich das Holz leicht ausdehnen und bewegen darf (z.B. für Gartenzäune oder Hochbeete). Muss das Holz seine Form behalten, greife zu einer Mittel-oder Dickschichtlasur (z.B. für Türrahmen oder Kommoden).
  • Wähle für Möbel im Innenbereich wasserbasierte Lasuren, die lösemittelarm und gesundheitlich unbedenklich sind (z.B. von Remmers)
  • Für Zäune, Gartenhäuser oder Terrassenmöbel kannst Du lösemittelbasierte Lasuren nutzen, die tiefer in das Holz eindringen und es länger widerstandsfähig machen (z.B. von Xyladecor)
  • Lasuren sollten jährlich bis 8-jährlich aufgefrischt werden. Dünnschichtlasuren sollten alle 1 bis 3 Jahre und Dickschichtlasuren alle 4 bis 8 Jahre erneuert werden.
  • Achte beim Streichen von Kinderspielzeug auf eine DIN EN 71-3 Zertifizierung. Farben, wie die von Südor sind speichelfest und unbedenklich für Kinder!

Unterschied zwischen Dünn-, Mittel- und Dickschichtlasuren

Lasuren dienen zum Schutz von Holzoberflächen, sie pflegen und frischen beanspruchtes Holz auf und betonen die natürliche Maserung. Lasuren sind zudem in einer breiten Farbauswahl erhältlich, sodass Du neben dem Betonen der Holzstruktur auch farbige Akzente bei Deinem selbst gebauten Möbelstück setzen kannst. Grundsätzlich wird bei Lasuren zwischen Dünn-, Mittel- und Dickschichtlasuren unterschieden. Je nach Maßhaltigkeit des Holzbauteils ist eine andere Lasur für die Behandlung der Holzoberfläche notwendig.

Doch was bedeutet Maßhaltigkeit bei Holz?

Die Maßhaltigkeit beschreibt, inwieweit sich Form und Volumen des Holzes verändern dürfen, ohne dass die Funktion des Möbelstücks beeinträchtigt wird. Feuchtigkeit beeinflusst die Struktur des Holzes, so quillt Holz bei Kontakt mit Feuchtigkeit und kann seine Form verändern. Lasuren und anderen Beschichtungssystemen sind nach DIN EN 927-1 in Stufen unterteilt, die sich auf die Anforderung an die Maßhaltigkeit der Holzoberfläche beziehen. Generell gilt: ein Möbelstück, das seine Form auf keinen Fall verändern darf (z.B. ein Fenster- oder Türrahmen) ist maßhaltig und muss mit einer Dickschichtlasur behandelt werden. Ein Möbelstück mit etwas Formtoleranz ist bedingt maßhaltig und eine Mittelschichtlasur ist ausreichend.

Zulässige Formveränderung Beispiele
Formveränderung ist unproblematisch (nicht maßhaltig)
  • Gartenzaun
  • Hochbeet
  • Terrassendielen
  • Carport
Formveränderung ist begrenzt möglicht (bedingt maßhaltig)
  • Gartenmöbel
  • Gartenhaus
  • Regal
keine Formveränderung erlaubt (maßhaltig)
  • Tür-und Fensterrahmen
  • Kommode
  • Schrank

Der wesentliche Unterschied zwischen Dünn-, Mittel-und Dichschichtlasuren ist der Bindemittelanteil. Je höher der Bindemittelanteil, desto dickflüssiger ist die Lasur. Hier findest Du die wichtigsten Merkmale sowie Produktbeispiele für die unterschiedlichen Arten von Lasuren.

Dünnschichtlasuren

Dünnschichtlasuren werden für nicht maßhaltige Hölzer im Außenbereich verwendet. Bei Dünnschichtlasuren ist der Bindemittelanteil sehr gering, sodass die Lasur eine wasserähnliche Konsistenz hat. Durch die geringe Viskosität kann die Dünnschichtlasur tief in die Holzoberfläche eindringen und das Holz von Innen schützen. Bei der Verwendung von offenporigen Dünnschichtlasuren bleibt das Holz atmungsaktiv. Aufgrund der feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften sind Dünnschichtlasuren gerade im Außenbereich zu empfehlen, wenn das Möbelstück nicht maßhaltig ist, sprich, eine leichte Formveränderung unproblematisch ist.
Der große Vorteil gegenüber Lacken, die häufig für den Holzschutz im Außenbereich verwendet werden, ist, dass Kratzer und Risse die Schutzkraft der Lasur nicht beeinflussen, da sie nicht abblättern können. Während ein Kratzer in einer Lackschicht das Eindringen von Feuchtigkeit ermöglicht und die darunterliegende Holzoberfläche aufquillt, was zu noch größerern Rissen im Lack führt, ist die eingezogene Dünnschichtlasur eine Imprägnierung, die auch tief im Holz wirkt. Stark beanspruchte Holzoberflächen im Außenbereich, die anfällig für Kratzer und Macken sind, sind mit einer Dünnschichtlasur optimal geschützt. Um Holz im Außenbereich zusätzlich vor Schimmel und Blaufäule zu schützen, sollte die gewählte Lasur entweder Fungizide enthalten oder Du solltest das Holz vor dem Lasieren mit einer Holzschutz-Grundierung behandeln.

Vorteile von Dünnschichtlasuren Nachteile von Dünnschichtlasuren
  • ideal für den Außenbereich
  • kein Reißen oder Abblättern
  • feuchtigkeitsregulierend
  • konstanter Schutz auch bei Macken und Kratzern im Holz
  • keine Vorbearbeitung des Holzes notwendig
  • gleichmäßiges Farbergebnis durch wasserähnliche Konsistenz
  • UV-Schutz bei pigmentierten (farbigen) Lasuren

  • regelmäßiges Auffrischen erforderlich, da Lasur mit Holz verwittert oder auswäscht
  • tropft während des Auftragens: eine vollständige Abdeckung des Arbeitsbereiches ist notwendig (einige Hersteller dicken ihre Dünnschichtlasuren ein, auf Hinweis auf der Verpackung achten)
  • häufig lösemittelbasiert und geruchsintensiv

Mittelschichtlasuren

Mittelschichtlasuren schützen maßhaltige und bedingt maßhaltige Holzmöbel, wie Gartenmöbel, Fensterläden oder Kommoden, im Innen- und Außenbereich. Sie sind dickflüssiger als die Dünnschichtlasuren, lassen weniger Feuchtigkeit in das Holz eindringen und unterstützen das Beibehalten der Holzform nach dem Lasieren. Die Lasur dringt in das Holz ein und bildet gleichzeitig einen dünnen Film auf der Holzoberfläche, das Holz bleibt unter ihr dennoch atmungsaktiv.
Mittelschichtlasuren sind wasser- sowie lösemittelbasiert erhältlich. Wird ein Möbelstück im Innenbereich mit der Lasur geschützt oder kommen Kinder häufig in Kontakt mit der Holzoberfläche, solltest Du Dich für eine wasserbasierte Mittelschichtlasur entscheiden.

Vorteile von Mittelschichtlasuren Nachteile von Mittelschichtlasuren
  • schützt gut vor Feuchtigkeit
  • beugt Verformung des Holzes vor
  • UV-Schutz bei pigmentierten (farbigen) Lasuren
  • langjähriger Schutz der Holzoberfläche
  • bei wasserbasierten Lasuren: geruchsarm und teilweise für Kinderspielzeuge geeignet
  • geringere Diffusionsfähigkeit (Atmungsaktivität) des Holzes
  • bei günstigen Lasuren kann es zum Abblättern des Lasurfilms kommen, deshalb auf eine gute Qualität achten!
  • natürliche Haptik des Holzes wird überdeckt

Dickschichtlasuren

Dickschichtlasuren haben einen hohen Bindemittelanteil und sind ähnlich dickflüssig wie Lacke. Sie bilden einen wasserundurchlässigen Film auf der Holzoberfläche der sicht-und fühlbar ist, die Holzstruktur aber dennoch durchscheinen lässt. Da nach dem Lasieren mit einer Dickschichtlasur kein Wasser mehr in das Holz eindringen kann, sind Verformungen ausgeschlossen, die die Funktion des Holzes (z.B. das Isolieren eines Fensterrahmens oder das Schließen einer Tür) beeinträchtigen können. Dickschichtlasuren gibt es in einer breiten Farbauswahl und unterschiedlichen Glanzgraden und sind somit optimal für dekorative Zwecke. Im Innenbereich empfehlen sich wasserbasierte Dickschichtlasuren mit geringem Lösemittelanteil.

Vorteile von Dickschichtlasuren Nachteile von Dickschichtlasuren
  • schützt durch Filmbildung sehr gut vor Feuchtigkeit
  • Verformung von Holz wird unterbunden
  • UV-Schutz bei pigmentierten (farbigen) Lasuren
  • langjähriger Schutz der Holzoberfläche
  • bei wasserbasierten Lasuren: geruchsarm und teilweise für Kinderspielzeuge geeignet
  • Leichtes Auftragen wegen dickflüssiger Konsistenz
  • sorgfältiges Arbeiten für gleichmäßiges Ergebnis erforderlich
  • werden im Laufe der Zeit spröde und beginnen abzublättern
  • natürliche Haptik des Holzes wird überdeckt

Wasser-und Lösemittelbasierte Lasuren

Neben der Viskosität unterscheiden sich Lasuren auch in ihrer Basis. Grundsätzlich gilt: lösemittelbasierte Lasuren dringen tiefer in das Holz ein und schützen es von Innen vor Witterungen, deshalb sind viele Lasuren für den Außenbereich lösemittelbasiert. Wasserbasierte Lasuren gewährleisten zwar nicht den gleichen Schutz wie lösemittelbasierte Lasuren, doch sind umwelt- und gesundheitsschonender und eignen sich deshalb besonders für den Innenbereich und Holzoberflächen, mit denen Kinder in Kontakt kommen.

Wasserbasierte Lasuren

Wasserbasierte Lasuren sind wegen ihres geringen Lösemittelanteils vor allem für Anstriche in Innenräumen zu empfehlen. Die Lasur trocknet, indem das in der Lasur enthaltene Wasser verdunstet. Das Bindemittel, meist Acrylharze, ist in Wasser und etwas Lösemittel dispergiert und bildet nach der Verdunstung des Wassers eine zähe, widerstandsfähige Oberfläche. Im Gegensatz zu lösemittelbasierten Lasuren, dringen wasserbasierte Lasuren nicht so tief in das Holz ein. Wasserbasierte Lasuren erkennst Du entweder an der Auslobung “wasserbasiert” oder an dem Siegel “Der Blaue Engel”, dem Umweltzeichen der Bundesregierung. Da auch in wasserbasierten Lasuren Lösemittel enthalten sind, achte beim Auftragen auf eine gute Durchlüftung des Raumes oder lasiere, wenn möglich, draußen.

Produktbeispiele für wasserbasierte Lasuren:

Lösemittelbasierte Lasuren

Lösemittelbasierte Lasuren dringen tiefer in die Holzoberfläche ein und machen das Holz besonders widerstandsfähig. Gerade für Zäune, Gartenmöbel, Pergolen oder Gartenhäuser aus Holz, die regelmäßig Schauern und UV-Strahlen ausgesetzt sind, eignen sich lösemittelbasierte Lasuren besonders gut. Da Lösemittel umwelt- und gesundheitsschädlich sind, trage beim Auftragen Handschuhe und streiche im Freien, um die flüchtigen Lösemittel nicht einzuatmen.

Produktbeispiele für lösemittelbasierte Lasuren:

Wie regelmäßig muss eine Lasur erneuert werden?

Die Schutzdauer bei Lasuren sind meist gut sichtbar auf der Verpackung der Lasur vermerkt. Wann ein Neuanstrich mit einer Lasur notwendig ist, ist von der jeweiligen Holzart sowie den Witterungsbedingungen abhängig, denen das Holz ausgesetzt ist. So muss die Lasur von ungeschützte Gartenzäune regelmäßiger aufgefrischt werden, als beispielsweise die Lasur einer Kommode im Schlafzimmer. Allgemein gilt:

Auffrischung von Dünnschichtlasuren:

  • Auffrischungsintervall: alle 1 bis 4 Jahre

    Bemerkung: Möbelstücke und Hölzer, die starker Witterung ausgesetzt sind sollten im 1 bis 2-jahres Rhythmus lasiert werden

  • Optische Prüfung: Beginnt das Holz an einigen Stelle zu verwittern oder auszubleichen ist Auffrischen der Lasur notwendig
  • Vorgehen Instandsetzung: Holzoberfläche mit dem Hochdruckreiniger oder eine Messingbürste von Schmutz befreien, dann die Lasur in zwei Schichten auftragen, den umliegenden Boden gut abdecken

Auffrischung von Mittelschichtlasuren:

  • Auffrischungsintervall: alle 2 bis 8 Jahre

    Bemerkung: Holz, das starker Witterung ausgesetzt ist sollte im 2 bis 4-jahres Rhythmus lasiert werden

  • Optische Prüfung: prüfe, ob Bläue oder Vergrauung auf dem Holz sichtbar sind oder die Lasur leicht abblättert – in diesem Fall solltest Du die Lasur auffrischen
  • Vorgehen punktuelle Instandsetzung: handelt es sich bloß um vereinzelte Stellen, kannst Du die Holzoberfläche mit einem Schleifpapier mit 100er Körnung anschleifen und die betroffene Stelle mit der Lasur überstreichen. Achtung: selbst bei einer farblosen Lasur, wird sich die frisch gestrichene Stelle optisch abheben! Eine Anleitung zum Holz schleifen findest Du hier.
  • Vorgehen Instandsetzung: Entferne den Altanstrich vollständig von der Holzoberfläche. Kleine Flächen kannst Du manuell mit einem Schleifklotz abschleifen, bei größeren Flächen solltest Du einen Exzenterschleifer nutzen. Solltest Du noch nicht mit einem Exzenterschleifer gearbeitet haben, haben wir hier eine Schritt für Schritt Anleitung für Dich zusammengestellt. Exzenterschleifer kannst Du günstig im Baumarkt ausleihen. Wenn Du regelmäßig größere Flächen schleifst, lohnt sich die Anschaffung eines Exzenterschleifers. Wir nutzen den BOSCH Professional GEX 150 Turbo Exzenterschleifer und würden diesen weiterempfehlen. Sind Altanstrich, sowie Bläue und verwitterte Stellen vollständig entfernt, trage zunächst ein Holzschutzmittel auf, im Anschluss die Lasur in zwei Schichten. Es gibt auch Lasuren, die bereits ein Holzschutzmittel enthalten. Achte auf Verpackungshinweise wie „Schutz des Anstrichs vor Schimmel und Algen“ oder „Reduziert das Risiko von Fäulnis und Wespenfraß“
  • Auffrischung von Dickschichtlasuren:

    • Auffrischungsintervall: alle 3 bis 8 Jahre

      Bemerkung: Möbelstücke und Hölzer, die starker Witterung ausgesetzt sind sollten im 2 bis 4-jahres Rhythmus lasiert werden

    • Optische Prüfung: prüfe, ob der Film der Lasur abblättert oder Risse entstanden sind. In beiden Fällen musst Du die Lasur erneuern, da ansonsten Feuchtigkeit in das Holz eindringen und zu Fäule führen kann.
    • Vorgehen punktuelle Instandsetzung: handelt es sich bloß um vereinzelte Stellen, kannst Du den Altanstrich mit einem Schleifpapier mit 100er Körnung anschleifen und die betroffene Stelle mit der Dickschichtlasur überstreichen. Achtung: selbst bei einer farblosen Lasur, wird sich die frisch gestrichene Stelle optisch abheben!
    • Vorgehen Instandsetzung: Entferne den Altanstrich vollständig von der Holzoberfläche. Ist der Altanstrich vollständig entfernt, trage zunächst ein Holzschutzmittel auf und im Anschluss gleichmäßig die Lasur. Es gibt auch Dickschichtlasuren, die bereits ein Holzschutzmittel enthalten.

Wann benutze ich welche Lasur?

Bei der Auswahl einer Lasur ist grundsätzlich wichtig, ob die Holzoberfläche Witterungen ausgesetzt sein wird oder nicht. Handelt es sich um Holz, das im Garten oder auf der Terrasse steht, kannst Du lösemittelbasierte Lasuren verwenden und solltest bevorzugt Lasuren kaufen, die die Holzoberfläche vor Blaufäule und Pilzen schützen. Für die Anwendung in Innenräumen solltest Du Dich für eine wasserbasierte Lasur entscheiden. In der Tabelle haben wir zusammengefasst, für welchen Anwendungsbereich welche Lasur die Beste ist und Dir Links zum Online-Kauf hinterlegt.

  Innenraum Produktbeispiel Garten oder Balkon Produktbeispiel
Formveränderung ist unproblematisch (nicht maßhaltig) 

z.B. Gartenzaun, Tischplatte

Wasserbasierte Dünnschichtlasur
Sikkens Decor Dünnschichtlasur, 1l
Lösemittelbasierte Dünnschichtlasur
Xyladecor Holzschutzlasur 2in1, 5l
Formveränderung ist begrenzt möglicht (bedingt maßhaltig) 

z.B. Gartenmöbel, Regal, Türen

Wasserbasierte Mittelschichtlasur
Delta Mittelschichtlasur, 2,5l
Lösemittelbasierte Mittelschichtlasur
Xyladecor Dauerschutzlasur, 4l
keine Formveränderung erlaubt (maßhaltig) 

z.B. Tür-oder Fensterrahmen, Schrank, Kommode

Wasserbasierte Dickschichtlasur
Bondex Imprägnierlack 2in1, 0,37l
Lösemittelbasierte Dickschichtlasur
Pigrol Langzeit-Schutzlasur, 2,5l

Wenn Du eine Holzoberfläche lasierst, mit der Kinder häufig in Berührung kommen (z.B. Holzspielzeug oder Hochstuhl), dann achte unbedingt auf eine DIN EN 71-3 Zertifizierung, die garantiert, dass die Lasur speichelfest ist! Einen Hinweis darauf findest Du meist auf der Rückseite der Verpackung.

Fichtenholz lasieren rot

Rot lasiertes Fichtenholz, die Holzmaserung ist sichtbar

Holz lasieren Schritt für Schritt

Zum Lasieren brauchst Du Folgendes:

  • Farbwanne
  • Farbrolle oder Pinsel (mit Naturborsten für lösungsmittelhaltige Lasuren | mit Kunsthaarborsten für wasserbasierte Lasuren)
  • Malervlies oder Pappe
  • Gummihandschuhe
  • Lasur
  • Optional: Kreppband
  • Optional: Schleifpapier
  • Optional: Entfetter (z.B. von Adler)
  • Optional: Grundierung (für den Außenbereich, falls keine 2in1 Lasur verwendet wird)

Und so funktioniert das Lasieren von Holzoberflächen:

  1. Holzoberfläche vorbereiten
    Reinige die Holzoberfläche zuerst mit einem feuchten Baumwolltuch. Sollte das Holz harzen – das ist bei Nadelhölzern häufig der Fall – kannst Du das Harz mit einem Nitroverdünner entfernen. Fettflecken können mit einem Entfetter entfernt werden. Der Entfetter muss einige Minuten einwirken und kann dann ebenfalls mit einem feuchten Tuch entfernt werden.

    Holzoberfläche für die Lasur vorbereiten

    Holzoberfläche vorbereiten
  2. Nach Bedarf: Lasur-, Lackreste oder Holzschäden abschleifen
    Wenn auf der Holzoberfläche noch Lasur-oder Lackreste zu sehen sind oder das Holz stark verschmutzt oder gequollen ist, muss es vor dem Lasieren mit einem groben Schleifpapier (P40/P80) abgeschliffen werden. Informationen welches Schleifpapier Du nutzen kannst und wie das Abschleifen von Holzoberflächen funktioniert, findest Du hier. Wichtig: Trage beim Schleifen unbedingt eine Atemmaske.

    Farbreste vor Lasur entfernen

    Altanstrich entfernen
  3. Holzoberfläche anrauen & nässen
    Die Holzoberfläche nun mit einem feineren Schleifpapier (P120) anrauen und im Anschluss mit einem feuchten Tuch nässen. Die Feuchtigkeit bewirkt, dass sich nach ca. einer Stunde die Holzfasern aufstellen und optimal mit einem noch feineren Schleifpapier abgetragen werden können. Solltest Du eine unbehandelte Holzoberfläche lasieren, kannst Du bei diesem Schritt beginnen.

    Holz anrauen und nässen

    Nach dem Nässen stellen sich Holzfasern auf
  4. Holzoberfläche fein schleifen
    Schleife die Oberfläche erneut mit einem P180 Schleifpapier. Bei großen Flächen wie z.B. einem großen Esstisch, lohnt es sich einen Exzenterschleifer zu benutzen, da dies gegenüber dem manuellen Schliff mit dem Schleifklotz viel Zeit spart. Falls Du keinen besitzen solltest, können Exzenterschleifer im Baumarkt günstig geliehen werden. Wie man mit einem Exzenterschleifer richtig schleift erfährst Du hier.

    Holz fein schleifen

    Nach Schliff mit P180 Schleifpapier
  5. Arbeitsplatz vorbereiten & Schleifstaub entfernen
    Bedecke den Boden mit Malervlies oder Pappe. Sollte es Stellen geben, die nicht lasiert werden sollen, klebe diese mit Kreppband ab – so ist es nicht tragisch, wenn Du hier und da nicht ganz genau arbeitest. Entferne den Schleifstaub mit einem Baumwolltuch von der Holzoberfläche. Falls Du nicht im Freien arbeitest, sorge für eine gute Durchlüftung während Du grundierst und lasierst.
  6. Nach Bedarf: Holz Grundieren
    Wenn das Holz Witterungen ausgesetzt ist, solltest Du es mit einem Holzschutzgrund vor Feuchtigkeit und Pilzbefall schützen. Schüttle den Holzschutzgrund vor dem Öffnen gut und trage ihn dann in Richtung der Holzmaserung mit einer Farbrolle auf auf. Grundierungen sind sehr flüssig, achte deshalb darauf, dass der Boden abgedeckt ist und trage Handschuhe. Wenn Du die Oberfläche vollständig grundiert hast, wasche die Farbrolle mit Wasser aus. Nach ca. 12 Stunden ist die Grundierung getrocknet und Du kannst mit dem Lasieren beginnen (Herstellerangaben beachten!). Nachdem der Holzschutzgrund getrocknet ist, schleife die Oberfläche noch einmal mit 180er Schleifpapier und säubere sie. Wenn Du keine zusätzliche Grundierung auftragen möchtest, streiche die Holzoberfläche mit einer 2in1 Lasur – hier ist der Holzschutz bereits mitinbegriffen. Harzhaltigen Hölzer, wie Kiefer, Tanne und Fichte, und auch Eichenholz solltest Du immer mit einem Holzisoliergrund streichen. Er verhindert, dass im Holz enthaltene Gerbsäuren zu bräunlichen Flecken auf der frisch lasierten Oberfläche führen.

    Holz grundieren

    Holzschutzgrund auftragen
  7. Lasur auftragen
    Wasche neue Pinsel gründlich aus, damit sich alle losen Borsten lösen. Schüttle dann den Farbtopf gut und rühre die Lasur auf, falls sich eine Schicht auf der Farbe gebildet hat. Lasiere Oberflächen, die mit Feuchtigkeit in Berührung kommen zwei Mal, bei Wohnungsmöbeln ist auch eine Schicht ausreichend. Bei viskosen Dickschichtlasuren kann es beim Streichen zu Nasen kommen – diese kannst Du mit 240er Schleifpapier entfernen, wenn die Lasur vollständig getrocknet ist. Damit es gar nicht erst zu Farbnasen kommt, lasiere zunächst die Kanten dünn mit einem Pinsel und streiche anschließen mit einer Farbrolle die verbleibende Fläche. Solltest Du mehrere Schichten auftragen, lass die erste Schicht gut trocknen. Die Trocknungsdauer ist abhängig von Deiner Lasur. Angaben hierzu findest Du auf der Verpackung.